Nachtspeicherofen entsorgen

Wissenswertes

Nachtspeicherofen entsorgen - Kosten und Tipps

In diesem Leitfaden erfahren Sie alles über die Entsorgung von Nachtspeicheröfen

Nachtspeicherofen entsorgen

Inhaltsverzeichnis

Nachtspeicheröfen galten lange als praktische Elektroheizungen, doch heute sind sie technisch und ökologisch überholt. Viele alte Nachtspeicherheizungen enthalten sogar gefährliche Schadstoffe und verbrauchen unnötig viel Strom. Entsprechend wichtig ist eine fachgerechte Entsorgung dieser Geräte. Im Folgenden erfahren Sie leicht verständlich, wohin man einen Nachtspeicherofen zur Entsorgung geben kann, wer die Entsorgung übernehmen darf, welche Vorschriften gelten, welche Kosten typischerweise anfallen und welche Tipps bei der Entsorgung zu beachten sind.

Warum alte Nachtspeicherheizungen entsorgt werden sollten

Veraltete Technik und hohe Stromkosten: Nachtspeicherheizungen stammen oft aus den 1950er- bis 1980er-Jahren. Sie nutzen günstigen Nachtstrom, um Wärme in speziellen Steinen zu speichern, die tagsüber abgegeben wird. Inzwischen gibt es kaum noch billige Nachtstromtarife, und moderne Heizsysteme arbeiten viel effizienter. Das Heizen mit Nachtspeicheröfen ist heute bis zu dreimal so teuer wie mit Gas oder Wärmepumpen, weshalb sich der Betrieb kaum noch lohnt. Zudem sind die alten Geräte häufig klobig (ein Ofen wiegt bis zu 300 kg) und nur schwer zu regulieren.

Gesundheits- und Umweltgefahren: Ein noch gravierenderer Grund für die Entsorgung sind die Schadstoffe in vielen Alt-Geräten. Nachtspeicheröfen aus früheren Jahrzehnten wurden mit Materialien gebaut, die aus heutiger Sicht giftig oder krebserregend sind. Wird ein solcher Ofen unsachgemäß abgebaut, können gefährliche Fasern und Stäube freigesetzt werden. Insbesondere Asbest wurde damals wegen seiner Hitzebeständigkeit oft als Dämmmaterial verwendet – es gilt heute als hochgefährlich und ist seit 1993 in Deutschland verbotent-online.de. Auch künstliche Mineralfasern und Chromverbindungen in den Speichersteinen können Gesundheit und Umwelt schädigen. Deshalb empfehlen Fachleute dringend, alte Nachtspeicherheizungen außer Betrieb zu nehmen und entsorgen zu lassen, bevor sie zur Gefahr werden.

Gefährliche Schadstoffe in alten Nachtspeicheröfen

Ob Ihr Nachtspeicherofen Schadstoffe enthält, hängt vor allem vom Baujahr und Modell ab. Ältere Geräte sollten im Zweifel immer als belastet angesehen werden. Zu den häufigen Gefahrstoffen in Nachtspeicheröfen zählen:

  • Asbest – bis ca. 1984 verbaut in Isolierungen (krebserregend bei Einatmung).

  • Künstliche Mineralfasern (KMF) – bis 1989 in Dämmungen verwendet (können ähnlich wie Asbest wirken).

  • PCB (polychlorierte Biphenyle) – bis 2000 in elektrischen Bauteilen (hochgiftig und krebserregend).

  • Chromat (Chrom(VI)-Verbindungen) – in den Speichersteinen fast immer enthalten (ebenfalls krebserregend).

Diese Stoffe stellen eine erhebliche Gefahr für Gesundheit und Umwelt dar. Asbestfasern zum Beispiel können sich bei unsachgemäßer Handhabung in der Luft stark erhöhen und über die Atemluft in die Lunge gelangen. Chromathaltiger Staub kann über die Haut aufgenommen werden oder durch Feuchtigkeit aus den Speicherkernen herausgelöst werden. Daher darf ein Nachtspeicherofen niemals vom Laien auseinandergebaut oder aufgebrochen werden – schon ein falscher Handgriff kann genügen, um gesundheitsgefährdende Fasern freizusetzen.

Tipp: Suchen Sie das Typenschild an Ihrem Gerät und notieren Sie Hersteller, Modell und Baujahr. Anhand dieser Daten kann man meist feststellen, ob Schadstoffe enthalten sind. Es gibt online Listen asbesthaltiger Modelle und oft hilft auch ein Anruf beim Hersteller oder lokalen Energieversorger weiter. Öffnen Sie das Gerät aber keinesfalls selbst! Wenn der Ofen nach Baujahr/Modell in Verdacht steht, Asbest oder andere Gifte zu enthalten, sollten Sie direkt einen Fachbetrieb einschalten.

Wohin kann man einen Nachtspeicherofen entsorgen?

Kommunale Sammelstellen: Die erste Anlaufstelle für die Entsorgung ist meist die städtische oder kommunale Wertstoff- bzw. Recyclinghof. Dort kann man alte Elektrogeräte abgeben. Allerdings nehmen viele Recyclinghöfe Nachtspeicheröfen nur an, wenn keine Schadstoffe wie Asbest darin enthalten sind – oder wenn das Gerät bereits von einem Fachbetrieb zerlegt und fachgerecht verpackt wurde. Informieren Sie sich unbedingt vorher bei Ihrer örtlichen Abfallwirtschaft, wohin Sie einen Nachtspeicherofen bringen dürfen und unter welchen Voraussetzungen. Teilweise gibt es spezielle zentrale Annahmestellen für solche Heizgeräte, oft in Zusammenarbeit mit zertifizierten Entsorgungsunternehmen.

Spezialentsorger und Fachfirmen: In den meisten Fällen wird man einen Nachtspeicherofen nicht einfach selbst irgendwo abgeben können, sondern es läuft über einen Fachentsorger. Viele Entsorgungsunternehmen oder Schadstoff-Sanierungsfirmen bieten einen Komplettservice an: Sie holen den Ofen bei Ihnen zu Hause ab, verpacken ihn sicher (oft wird das Gerät in Folie eingewickelt und alle Öffnungen verklebt) und transportieren ihn ab. Anschließend wird er fachgerecht demontiert, und die Teile kommen auf die richtigen Entsorgungswege (Metall und Elektrobauteile zum Elektroschrott, die Speichersteine als Bauschutt oder Sondermüll). Fragen Sie bei Ihrer Stadt oder Gemeinde nach empfohlenen Entsorgungsfirmen – oft arbeitet die Kommune mit bestimmten Betrieben zusammen.

Wer darf einen Nachtspeicherofen entsorgen?

Die Entsorgung sollte grundsätzlich von Fachleuten durchgeführt werden. Aufgrund der möglichen Gefahrstoffe und des Anschlusses an Starkstrom ist es nicht ratsam, selbst Hand anzulegen. Ein Nachtspeicherofen ist sehr schwer (je nach Modell ca. 80 bis 300 kg) und muss vor der Entnahme vom Stromnetz getrennt werde. Achtung: Das Abklemmen darf nur ein Elektriker vornehmen – als Laie an den 400-Volt-Anschluss zu gehen, ist lebensgefährlich und unzulässig.

Wenn Sie zweifelsfrei belegen können (z.B. durch Herstellerangaben), dass Ihr Gerät keine Schadstoffe enthält, könnten Sie theoretisch den Ofen selbst zum Recyclinghof bringen. In der Praxis ist das aber kaum möglich: Das hohe Gewicht, der Transport (ein Privat-PKW reicht oft nicht aus) und die Handhabung machen es sehr schwierig. Hinzu kommt, dass auch asbestfreie Geräte Chromat-Staub und Mineralfasern enthalten können. Deshalb wird selbst bei vermeintlich „harmlosen“ Modellen dringend empfohlen, einen zugelassenen Entsorgungsfachbetrieb zu beauftragen. Diese Profis haben die nötige Schutzausrüstung, Erfahrung und Erlaubnis, um das Gerät gefahrlos auszubauen.

Kurz gesagt: Wer macht die Entsorgung? Am sichersten übernehmen zertifizierte Fachfirmen den Abbau, Abtransport und die Entsorgung Ihres Nachtspeicherofens. Oft sind dies Unternehmen für Schadstoffsanierung, spezialisierte Entsorgungsdienste oder sogar Heizungsbauer/Elektriker mit Zusatzqualifikation. Sie kümmern sich um alle Schritte – von der Demontage (ggf. im Unterdruckzelt bei Asbest) bis zur Ablieferung bei den richtigen Entsorgungsstellen. Als Eigentümer müssen Sie diese Dienstleistung zwar bezahlen, aber Sie stellen sicher, dass alles rechtlich einwandfrei und ohne Risiko für Ihre Gesundheit erfolgt.

Nachtspeicherofen entsorgen
Ablauf wie ein Nachtspeicherofen fachgerecht entsorgt werden soll

Kosten: Was kostet die Entsorgung eines Nachtspeicherofens?

Die Kosten für Ausbau und Entsorgung eines Nachtspeicherofens hängen von mehreren Faktoren ab: Gerätgröße und -anzahl, Schadstoffbelastung, Aufwand für Demontage/Transport und regionale Preisunterschiede. Im Allgemeinen müssen Sie pro Gerät mit etwa 100 bis 300 Euro rechnen, wenn keine oder nur geringe Schadstoffe vorhanden sind. Enthält der Ofen allerdings Asbest, PCB oder viel Chromat, steigt der Aufwand dann können ca. 400 Euro oder mehr pro Gerät anfallen. Der Asbestgehalt ist oft der größte Kostentreiber, weil spezielle Sicherheitsmaßnahmen nötig sind.

Beachten Sie, dass die Preise regional variieren: Jede Kommune und jeder Entsorger kann die Gebühren selbst festlegen, da es dafür keine bundeseinheitliche Vorgabe gibt. Es lohnt sich, mehrere Angebote von Fachbetrieben einzuholen und zu vergleichen. Fragen Sie auch bei Ihrer Gemeinde nach manchmal wird die Annahme am Wertstoffhof günstiger angeboten, wenn das Gerät schon sicher verpackt oder unzerlegt angeliefert wird.

Kosten sparen: Wenn Sie einen Heizungswechsel planen, erkundigen Sie sich, ob der beauftragte Installationsbetrieb die alten Nachtspeicheröfen mit entsorgt. Viele Fachfirmen bieten an, beim Einbau einer neuen Heizung die Altgeräte gleich mitzunehmen teils sogar kostenfrei, besonders im Rahmen von Aktionen oder beim gleichzeitigen Kauf der neuen Anlage. So sparen Sie Entsorgungskosten und haben weniger Aufwand.

Fazit

Die Entsorgung eines Nachtspeicherofens ist eine Aufgabe, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Alte Nachtspeicherheizungen enthalten häufig Asbest, PCB, Chromate und andere Schadstoffe, die bei unsachgemäßer Demontage eine ernste Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellen. Zudem verbrauchen diese Geräte enorm viel Strom und belasten den Geldbeutel. Lassen Sie Ihren Nachtspeicherofen daher fachgerecht entsorgen am besten durch ein zertifiziertes Entsorgungsunternehmen und profitieren Sie anschließend von einer modernen, effizienten Heizung.

Häufig gestellte Fragen

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Alte Geräte verbrauchen viel Strom und können Asbest, Chromate oder PCB enthalten – ein Risiko für Gesundheit, Umwelt und Geldbeutel.

Nein. Modelle bis ca. 1984 sind am häufigsten betroffen. Spätere Geräte können aber andere Schadstoffe (KMF, Chromat) enthalten.

Nur wenn zweifelsfrei keine Gefahrstoffe vorliegen. Bei Asbest- oder PCB-Verdacht ist der Eigenabbau gesetzlich verboten (TRGS 519).

Zertifizierte Entsorgungs- oder Schadstoffsanierungsfirmen. Viele bieten Komplettservice inkl. Ausbau, Verpackung, Transport und Nachweis.

Grob 100 – 300 € pro Ofen ohne Asbest, 300 – 500 € (oder mehr) bei Asbest/PCB, je nach Größe und Region. Angebote vergleichen!

 

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